Fucking Texas - Caprice: Erotikserie (German Edition) by Wolf Anabella

Fucking Texas - Caprice: Erotikserie (German Edition) by Wolf Anabella

Autor:Wolf, Anabella [Wolf, Anabella]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838729121
veröffentlicht: 2013-06-27T22:00:00+00:00


Sophie starrte ihren Cocktail an. Ihr Kopf war schwer auf ihre linke Hand gestützt, während die Rechte lustlos die Olive durch den Martini schwenkte. Eigentlich könnte sie erleichtert sein. Sie musste nicht auf diesen spießigen Kolonialball, das Wetter war gut, und die Cocktails in der Hotelbar hervorragend.

Aber die Wahrheit war, dass sie nicht mehr auf den Kolonialball gehen konnte. Sie war persönlich ausgeladen worden. Das war ein himmelweiter Unterschied. Ganz abgesehen davon, dass sie, die Lichtgestalt Sophie Caprice, beruflich gescheitert war. Sie konnten die Reportage nicht abliefern, hatten keinen Zugriff auf irgendwelche Fotos mehr und kaum genug Material, um über Charlene etwas wirklich Spannendes zu schreiben. Und das war allein ihre Schuld.

Sie stürzte den Martini hinunter, knallte das Glas auf den Tresen und bestellte den inzwischen vierten Cocktail.

Nein, sie war nicht erleichtert. Sie war wütend auf sich selbst – vor allem auf Bob Summersville. Mit dem war sie noch lange nicht fertig, umso schlimmer, dass Bob hingegen mit ihr fertig war – und sie obendrein auch noch fertig machen konnte. Ihre Akkreditierung lag in seiner Hand. Das war einfach ungerecht.

Nein, sie wollte sich nicht geschlagen geben. Je länger sie mit gebundenen Händen in der Hotelbar saß, desto mehr wollte sie auf den Kolonialball, Bob ihre Meinung sagen und eine Eins-A-Reportage über Charlene schreiben.

Sie seufzte. Ja, man will wohl immer das, was man nicht haben kann. Gedankenverloren griff sie nach einer Haarsträhne und zwirbelte sie zwischen den Fingern. Um sie herum waberten Gespräche und Gelächter durch die Bar. Sie hatte eine breite Fensterfront zum Hotelpool, die offen war. Neben dem Tresen gab es kleine Séparées mit gepolsterten Bänken und bodentiefen Tischdecken, während vorne zum Pool hin alles offen und kommunikativ gestaltet war. Die Ausstattung hier erinnerte Sophie eher an die Sechzigerjahre, denn an die Kolonialzeit, aber auch das passte irgendwie zum Disneyland-Charakter der amerikanischen Südstaatenästhetik.

Sie drehte sich auf ihrem Barhocker um, stützte die Unterarme hinter sich auf den Tresen und wippte mit dem Fuß. Es war Freitagnacht, und die übrigen Hotelgäste trugen dieser Tatsache auch mit der entsprechenden Ausgelassenheit und Menge Alkohol Rechnung. Sophie hatte nur den Alkohol. Sie seufzte und trank einen Schluck.

Irgendwo in der Nähe klingelte ein Handy, und Sophie stellte fast erleichtert fest, dass sie doch nicht die Einzige war, die allein in der Bar saß.

Ein Anzugträger Anfang vierzig mit teurer Uhr und noch teureren Schuhen saß in einem der Séparées und nahm das Gespräch an. Er war nah genug, dass Sophie alles verstehen konnte.

»Ich sag dir, dieser Manager-Bruder ist eine Katastrophe!«, sagte der Typ.

Sophies Herz schlug etwas schneller, und wenn sie bis jetzt nur aus Langeweile gelauscht hatte, spitzte sie nun hochinteressiert die Ohren. Das klang verdächtig nach Bob.

»Ich konnte heute mit den beiden sprechen, aber ich muss wohl eher sagen mit ihm. Charlene Summersville saß nur daneben … Ich weiß, ich weiß, Charlene wäre perfekt für die Rolle, aber Bob«, er spuckte den Namen fast aus, »Bob sieht das anders.«

Sophie musste grinsen. Da hatte sie also einen Bruder im Geiste – und mit guten Schuhen.

»Ich hab natürlich alles aufgezählt.



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